Die Zukunft der Lebensqualität
Trendwende zu immateriellen Werten
Lebensqualität kann als Summe subjektiver Wahrnehmungen definiert werden. Der Begriff umfasst somit zum einen die individuelle Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertsystemen, in denen man lebt – zum anderen nimmt er Bezug auf die eigenen Ziele, Erwartungen, Standards und Anliegen.
Diese gesellschaftliche Trendwende zu mehr Lebensqualität hat weitreichende Folgen für Politik und Wirtschaft. Zukünftig werden Politiker und Parteien verstärkt daran gemessen werden, ob und wie sie die soziale Infrastruktur und die Lebensbedingungen unserer Gesellschaft verbessern. Auch das Wachstumsparadigma der Wirtschaft wird von den Menschen – und damit von den Kunden und Arbeitnehmern – unter dem Aspekt der Lebensqualität (beispielsweise Vereinbarkeit von Beruf und Familie, oder nachhaltige Wertschöpfungskette) differenzierter betrachtet werden.
In Zukunft wird die Lebensqualität weiter in das Zentrum unseres Wertekanons rücken, da sie als Wert die Fähigkeit besitzt, kollektiv zu wirken – gleichzeitig aber auch individuellen Interpretationsspielraum zu lassen. Lebensqualität bietet somit eine Orientierungsmöglichkeit in unserer Multioptionsgesellschaft und entwickelt sich zu einem Leitbild, das in dreifacher Weise unseren Alltag definieren kann: individuell, soziokulturell und wirtschaftspolitisch.